Kunstnacht 2023 – Atelier Kühn

CHRISTINA KUEHN

Was sind wir für fragile Wesen, durchlichtet und dicht zugleich. Der Tod und das Leben, das Werden und Vergehen. Vor 25 Jahren begann ich in Brasilien, Erden zu sammeln und
als Pigmente anzuwenden. Farben, die wie ein Regenbogen, aufeinandergeschichtet waren; blaugrau, gold-ocker, feuerrot, silber, orange, schwarz und endlose Töne dazwischen. Gewordene Geschichten, die dem Blau des Himmels entgegenleuchteten. 2019 begann ich, auf langen Papierbahnen Erdkreise und Kreuze aneinander zu reihen. Das Runde, die Urform, Bild der Erde. Das Kreuz, das Horizontale und die Weite, das Vertikale und die Tiefe. Im Laufe der Arbeit kamen verschiedene Elemente ins Spiel; am Schluss die Samen und die Blüte. Dann ein Intermezzo in Blau, Blau begegnet der Erde.
Kleine Formate der Stille und Ruhe. Blau des Himmels, Blau des Südens, Blau der Sehnsucht, Blau des Schweigens, blaue Seelenräume.
Der Himmel und die Erde werden eins, der Tod und das Leben sind eins.